Wohnen und Arbeiten in Bayreuth
Standort: Bayreuth, Stadtteil Moritzhöfen
Typologie: Wohnen | Büros
Status: 1. Preis | Wettbewerb 2019
Auszug aus dem Erläuterungsbericht:
KONZEPT + STÄDTEBAU
Der Entwurf nimmt die relevanten Bezüge des heterogenen Umfelds und dessen Räumlichkeit zum Ausgangspunkt für einen eigenständiges Quartier differenzierter Architekturen und Stadtraumqualitäten. Ein robustes identitätsstiftendes Konzept für eine abschnittsweise Entwicklung entsteht. Die 3 Wohnhöfe orientieren sich um qualitätvoll gestaltete Innenhöfe und haben Bezug zum übergeordneten Quartiersplatz, der die Schnittstellenfunktion zum angrenzenden Umfeld schafft und mit dem Quartierszentrum soziale Verknüpfungen ermöglicht. Die Hochpunkte schaffen Bezüge zum Umfeld und schaffen stadträumliche Akzente.
WOHNEN
(…) Die Wohnanlage des 1. Bauabschnitts wird als differenziert gestaltete Einheit um den Wohnhof begriffen und greift in der Körnung (gestaffelt addierte Baukörper) dennoch die Strukturen des Umfelds auf. Gemeinschaftliches Wohnen und soziale Verknüpfung stehen neben den wirtschaftlich organisierten Gebäudestrukturen und Grundrissen im Vordergrund. Daher werden alle Wohnungen über großzügige, qualitätvoll gestaltete Treppenhäuser erschlossen. Diese bieten neben der wirtschaftlichen Erschließungsfunktion (5 – 9 Spänner) hohe Aufenthalts- und Begegnungsqualität und schaffen gerade im geförderten Wohnungsbau Raum für soziale Kontakte und entstehende Nachbarschaften. Die Grundrisse sind funktional und gut möblierbar organisiert und bilden den vorgegebenen Wohnungsmix ab, wobei durchgängig versucht wurde, die Wohnungsgrößen um ca. 5 – 10 % zu unterschreiten, um eine hohe Wirtschaftlichkeit und Vermietbarkeit zu garantieren.
KONZEPT DES EINFACHEN BAUENS
Die Außenwände werden als monolithische Wandkonstruktionen aus massiven, 42 cm starken Ziegelwänden im Euromodul vorgeschlagen, die alle Anforderungen an Tragwerk, Wärmeschutz und Bauphysik erfüllen und auch in rationaler Ziegelfertigbauweise erstellt werden können. Damit kann sowohl auf ein Wärmedämmverbund-System als auch Großteils auf aufwendige Verbindungsbauteile verzichtet werden. Zudem kann die Bauzeit erheblich reduziert werden. Die vorgeschlagenen Grundrisse sind auf einem klaren regelmäßigen Tragsystem in Schottenbauweise mit kurzen Spannweiten (3,50 – max. 5,00 m) aufgebaut und können dadurch mit wenigen standardisierten Bauteilen vorgefertigt werden. Sämtliche Rohbauteile werden mit wenigen vorfabrizierten Elementen werkseitig hergestellt und zeit- und kostensparend auf der Baustelle zusammengefügt. Die vorgeschlagene Fertigbauweise garantieren eine schnelle Realisierbarkeit. Die vorgeschlagene Massivbauweise verbindet sehr guten Schallschutz mit hohem thermischen Nutzungskomfort. (…) Trotz der wirtschaftlichen ökonomischen Bauweise entsteht ein differenziert gestaltetes, Individualität darstellendes Wohngebäude, das mit einer klaren Lochfassade und den feinen Vor- und Rücksprüngen Bezüge zum historischen Umfeld des Areals sowie auch zu den Nachbarbebauungen aufbaut. Insgesamt entsteht ein differenzierter, qualitätvoll gestalteter Wohnungsbau.
Landschaftsplanung: de Buhr Landschaftsarchitektur, Sommerhausen
Modell: Hauck.Modelle, Haßfurt