Viktoria-von-Butler-Schule Schönbrunn
Bauherr: Franziskuswerk Schönbrunn
Standort: Schönbrunn / Röhrmoos
Typologie: Schule | Förderzentrum
LPH: 1-9
BGF: 10.613 m²
Status: realisiert | 2016 - 2022
Fotografie: Sebastian Schels
Mit dem Neubau der Viktoria-von-Butler-Schule entsteht ein städtebaulicher Abschluss im Osten des idyllisch in der gewellten Landschaft des Dachauer Mooses gelegenen Angerdorfs Schönbrunn. Das neue Förderzentrum ist Teil des Franziskuswerks, das in Schönbrunn seit 150 Jahren Menschen mit Behinderung individuelle Unterstützung und Förderung anbietet.
Der 2-geschossige Schulbau besteht aus vier versetzt zueinander stehenden Häusern, den sogenannten Clustern, die an den Giebelseiten über eine Magistrale miteinander verbunden sind. Die beiden nach Westen, zum Eingangsplatz hin orientierten Cluster beinhalten die übergeordneten Nutzungen: Aula und Verwaltung befinden sich im nördlichen, Turnhalle und Therapiebad im südlichen, 1-geschossigen Cluster. In den nach Osten zum großen Pausenhof hin orientierten Clustern sind die Unterrichts- und Werkräume untergebracht.
Putzfassade und Satteldächer, die mit der Fassade bündig abschließen, greifen das Thema der ländlichen Architektur der Umgebung zeitgemäß auf. Die gefärbten Sichtbetonrahmen der großformatigen Fensteröffnungen setzten freundliche Akzente.
In der Viktoria-von-Butler-Schule werden Schüler mit dem Förderbedarf geistige Entwicklung in den drei Schularten Grundschule, Mittelschule und Berufsschule unterrichtet. Jede Schulstufe hat ihren eigenen Bereich, der einer Grundfarbe zugeordnet ist – auch das erleichtert den Schülern die Orientierung. Die zwei Schulcluster sind jeweils als Lernhaus mit einer Doppelflur-Typologie angelegt. Die Unterrichts- und Werkräume liegen an den Fassaden mit Blick durch die großformatigen Fenster auf die Schulhöfe und die umgebende Landschaft. Zwischen den Unterrichtsräumen ordnet sich jeweils ein Gruppenraum an, der individuellen Einzelunterricht in nächster Nähe zur Klasse erlaubt. In den Mittelzonen liegen die Nebenräume und Sanitärbereiche. Ergänzt wird das Raumkonzept durch offene Arbeitsbereiche an den Stirnseiten, die über große vertikale Fenster tagesbelichtet werden.
Mit der zweischaligen massiven Außenwandkonstruktion wird in Kombination mit außenliegendem Sonnenschutz und einer mechanischen Be- und Entlüftung ein optimales Raumklima bei sehr guten Energiewerten erzielt. Zudem ist die Schule an das Nahwärmenetz des Ortes angebunden, das Wärme aus regenerativen Quellen bereitstellt.