Neue Dorfmitte Schweitenkirchen
Standort: Schweitenkirchen
Typologie: kommunale Bauten | Kultur
Status: Anerkennung | Wettbewerb 2024
Auszug aus dem Erläuterungsbericht:
Idee + Leitbild
Dem Einfachen und dem Sparsamen ein attraktives Gesicht verliehen. Unser Ziel ist es, über einfaches, handwerkliches und charakteristisches Bauen der Ortsmitte in Schweitenkirchen eine neue Identität zu geben. Im Städtebau, in der Gebäudeplanung und im konstruktiven Detail entwickeln wir durch simple und naheliegende Lösungen eine ganzheitliche Antwort für die Bauaufgabe. Wir lernen aus den Bauerfahrungen der Vergangenheit im Umgang mit Holz und sind offen für Zukunftstechnologien wie Vorfertigung und Rückbaubarkeit. Einfach Bauen heißt für uns materialgerecht, durchführbar, unkompliziert, klimafreundlich und dennoch mit hoher architektonischer Qualität. Eine Verwendung für Dritte oder auch der mögliche Rückbau nach der ersten Lebenszyklusphase werden möglich.
Ort + Städtebau
Es erfolgt eine präzise und naheliegende Setzung der Baukörper im Kontext der Umgebung. Das Raumprogramm wird durch die Auflösung in zwei einfache Volumina gegliedert, in seiner Massivität aufgelöst und funktional eindeutig nach Nutzungen differenziert. Durch die beiden versetzten Satteldachhäuser entstehen zwei individuelle öffentliche Plätze mit unterschiedlicher Qualität: Der adressbildende Dorfplatz zur Kreuzung und der geschützte Bürgerhof bilden mit ihrer schlüssigen Verbindung die neue Dorfmitte und einen Ort des Zusammenfindens. Der ziegelrote Sockel spielt mit dem Gelände, schafft qualitätvolle Aufenthaltsfläche für die Bürger, integriert notwendige Erschließungen und führt Freiraum und Gebäude zu einer schlüssigen Einheit zusammen. Über einen eigenen Zugang angebunden, ergänzen zwei zueinander verschobene Wohnbauten das Quartier. Zukunftsweisend und dennoch im Einklang mit dem örtlichen Erscheinungsbild entsteht ein funktionales und gut proportioniertes Gebäudeensemble.
Architektur + Gebäude
Das zum Vorplatz giebelständige Rathaus mit Uhr und Sitzungssaal bildet das neue Gesicht der Ortsmitte. Die ergänzenden Nutzungen wie Café, Apotheke und Praxen erhalten ein eigenständiges flankierendes Gebäude. Die Eingangsbereiche sind markant zurückgesetzt oder über Vordächer akzentuiert und bilden so leicht auffindbare Adressen zum Dorfplatz. Der separate Außenzugang zum Rathaus sowie die inneren Erschließungen garantieren eine Nutzung des großen Saals auch außerhalb der Öffnungszeiten. Die einfach zonierten Obergeschosse ermöglichen optimale Arbeitswege und Kommunikationszonen. Über die Flexibilität in Grundriss und Fassade sind Nutzungsveränderung auch in Zukunft möglich. Hohe Fenster mit in den außenliegenden Sonnenschutz integrierter Tageslichtlenkung sorgen für optimale Arbeitsplatzbedingungen und maximieren die Raumnutzung. Die Architektur fördert das soziale Miteinander und schafft eine zukunftsweisende, gesunde Arbeitsumgebung.
Mitarbeit: Elisabeth Hilz, Milan Hochrein
Freianlagenplanung: SCHAAR Landschaftsarchitekten München