Haus 02

Maßanzug mit Nadelsteifen
Bauherr: Privat
Typologie: Wohnen | Einfamilienhaus
LPH: 1-9
Status: realisiert | 2020

Fotografie: Jörg Hempel

Ein Grundstück Vis-a-Vis zur historischen Kapelle und ein Nachbar mit denkmalgeschütztem Fachwerkhaus.  Die Aufgabe war die Erweiterung des bestehenden eingeschossigen Bungalows (Haus 01) für die gewachsene Großfamilie mit Hund und Katzen.

Als planerische Lösung wurde eine einfache Grundform mit Satteldach und dunkler Fassade vorgeschlagen, die sowohl Bezüge zum ersten Haus der Familie als auch zum umgebenden Ortsbild aufnimmt. Entstanden ist so ein Stadthaus als schwarzer Solitär, der die Farbigkeit des Bestandes komplementär ergänzt und mit dem denkmalgeschützten umliegenden Bestand der bergischen Fachwerkhäuser harmoniert.

Selbstbewusst und trotzdem einfühlsam prägt die Holzfassade aus carbonatisiertem Lärchenholz in der Shou Sugi Ban-Technik (Yakisugi) die äußere Erscheinung. Sowohl die verbesserte Langlebigkeit des Baustoffs Holz durch den Feuchteschutz dieser Technik als auch der schimmernde Glanz des „verkohlten“ Holzes zeichnen diese Gebäudehülle aus.

Großflächige Hebeschiebetüren öffnen das Volumen, verbinden Innen und Außen und schaffen eine mehrschichtige Transparenz. Die Übereck- und Überkopfverglasungen als bewusst Einschnitte bilden die „Rahmung“ der gelenkten Ausblicke in den Nachthimmel oder zur historischen Kapelle.

Im Innenbereich bildet das erdgeschossige Schwimmbad mit direktem Bezug zum Wohnraum und zum Garten den zentralen Familienbereich.

Die Dialektik von Schwarz (Haus 02) und Weiß (Haus 01) aus dem Außenbereich wird auch im Innern konsequent fortgeführt. Robuste Materialien in Eichenholz und Sichtbeton ergänzen weiße Wände und schwarze Fliesen und schaffen ein langlebiges nachhaltiges Haus für die siebenköpfige Großfamilie.

Die Nachhaltigkeit und Klimaoptimierung des zukunftsfähigen Gebäudes zeigt sich auch in der Energieerzeugung mit Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage sowie der Holzfassadenkonstruktion.