Geschäftsstelle Siedlungswerk Nürnberg

Nichtoffener Realisierungswettbewerb
Auslober: Siedlungswerk Nürnberg GmbH
Standort: Nürnberg, Stadtteil Ziegelstein
Typologie: Verwaltung | Büros
Status: 1. Preis | Wettbewerb 2021

HAUS IM HAIN

Auszug aus dem Erläuterungsbericht:

KONZEPT
Das Geschäftshaus an der Ziegelsteinstraße vereint die Flexibilität eines Bürogebäudes mit den Vorzügen
eines Hauses im Grünen. Das Grundstück befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen großmaßstäblichen
Industriestrukturen im Norden und einer sehr heterogenen und kleinteiligen Wohnbebauung im Süden,
welche sich durch einen großen Grünanteil auszeichnen. Die Frage nach der richtigen städtebaulichen
Setzung beantwortet der eigenständige Baukörper vermittelnd, aber mit einer bestimmten Positionierung
auf dem Grundstück. Die klare Setzung zeigt sich mit seinem archetypischen Satteldach zum öffentlichen
Raum hin ikonografisch und zitiert somit die bekannten Wohnungsbauten aus den 60er und 70er Jahren der
Siedlungswerke Nürnberg in moderner, nachhaltiger Form. Der ruhende Verkehr wird als offenes Parkdeck unter
dem Gebäude organisiert, so dass möglichst wenig Fläche versiegelt wird und ein Großteil des Grundstücks
nachhaltig und umweltbewusst begrünt werden kann. Es entsteht ein eigenständiger Verwaltungssitz der durch
seine Flexibilität und Vielseitigkeit als zukunftsfähiges und nachhaltiges Haus im grünen Hain wahrgenommen
wird

GEBÄUDEKONZEPT
Die aktuelle Situation der Corona-Pandemie in Deutschland und auf der ganzen Welt zeigt uns, dass
ein gewisses Umdenken in unseren Arbeitswelten stattfinden muss. Sich dadurch ständig verändernde
Arbeitssituationen lassen sich in den meisten Berufsbildern erkennen. Nicht nur Home-Office sondern auch das
sogenannte Remote-Work (Arbeiten von unterwegs und überall) haben uns gezeigt, dass wir nicht zwingend
an feste Strukturen gebunden sind. Das Geschäftszentrum der Siedlungswerke Nürnberg bietet daher absolute
Flexibilität, die reversibel auf sich ändernde Arbeitsverhältnisse reagieren kann. Das klare System, welches sich
durch sämtliche Raster zieht, ermöglicht eine sich immer wieder neu erfindende Verteilung der Nutzungen und
Funktionen.

BÜROKONZEPT
Das Gebäudekonzept in Hybridbauweise führt den nachhaltigen Grundansatz logisch fort. Das Tragraster als
Betonskelettkonstruktion baut sich mit einem Grundraster von 5,40 m logisch aus dem Büro- und Parkdeckraster
auf. Das gleichmäßige Ausbau- und Büroraster von 1,35 m ermöglicht eine absolut flexible Nutzung der
Büroflächen. Je nach Bedarf können klassische Einzelbüros, sowie Kombi- und Großraumbüros in modularer
Leichtbauweise (Holz-, Leichtbau, Glas, …), abgebildet werden. Die kommunikative Mittelzone, welche sich
gleichwertig zu allen Büroräumen positioniert, soll das Gemeinschaftsgefühl stärken und das Miteinander fördern.
Zudem bietet Sie die Möglichkeit, über eine Rollcontainer-Station absolut flexibles Desksharing zu ermöglichen.
Auf die bislang nicht absehbaren Veränderungen durch die Corona-Pandemie oder schlichtweg internen
Umstrukturierungen kann somit kurzfristig und resilient reagiert werden. Da das zentrale Treppenhaus das
Gebäude in 4 Einheiten teilt, welche jeweils kleiner als 400 m² sind, ist sogar eine Teilvermietung bei Rückgang
des Eigenbedarfs an Bürofläche unkompliziert denkbar

 

Mitarbeit: Jonas Schergun, Jana Mannel

Landschaftsplanung: de Buhr Landschaftsarchitektur, Sommerhausen