Nahversorgungszentrum Würzburg
Standort: Würzburg
Typologie: Gewerbebau | Wohnungsbau | Bestand
LPH: 1-4
BGF: 28.187 m²
Status: realisiert | 2015 - 2018
Fotografie: Dieter Leistner
Nach Flugzeughangar und Kino wird das Hubland-Areal in bevorzugter Lage im Norden Würzburgs durch eine Verortung von Einkaufen, Wohnen und Freizeit wiederbelebt. Durch die vertikale und horizontale hybride Mischung entsteht nicht nur ein neuer innovativer Gebäudetyp gemäß den Leitlinien der gemischt europäischen Stadt, sondern auch das Herzstück des neuen Stadtteils am Hubland mit hoher lokaler Versorgungsqualität und vielfältigen Synergieeffekten.
Das neue Nahversorgungszentrum prägt mit den zwei großmaßstäblichen Gebäuden mit Wohnnutzung im Obergeschoss und dem historischen Hangargebäude eine räumlich wirksame Stadtkante. Ergänzt wird dieses Ensemble von einem dritten schmalen Baukörper im Osten. Die Öffnung der Gebäude im Erdgeschoß mit Eingängen und Sichtbeziehungen in die angrenzenden Ladenbereiche bildet den Rahmen für die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Der Platz am Hangar verknüpft als räumliches Gelenk die beiden Gebäude.
Die Mischung von Einkaufen, Wohnen und Freizeit sorgt für eine Belebung des Standorts auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten. Hierfür sind über dem Nahversorgungszentrum Apartmentwohnungen angeordnet, die durch ihre Lage zum angrenzenden Park und Landschaftsraum sowie zu den inneren Gartenhöfen eine besondere Qualität aufweisen. Im Hangargebäude wird die Raumkubatur der Halle dazu genutzt, Freizeitnutzungen mit einem Sport- und Fitnessbereich sowie Gastronomie über der Verkaufsfläche des Vollsortimenters zu aktivieren. Der ruhende Verkehr ist optisch abgeschirmt im Untergeschoss.
Die Neubebauung setzt sich in Kubatur und Gestaltungssprache eindeutig vom Hangar ab. Eine transparente Erdgeschosszone signalisiert Leichtigkeit im Gegensatz zur Massivität des Flugzeughangars, dessen klar gegliederte Fassade den Bezug zum Boden zeigt. Der Neubau ist dabei mit einer Pfosten-Riegel-Fassade im Erdgeschoss und hellen Faserzementtafeln im Obergeschoss gestaltet. Der Hangar wirkt als verputzter Massivbau. Dennoch soll in der Fassadengestaltung auch ein städtebaulicher Zusammenhang deutlich werden. Dies wird über die Beziehung der Dachkante des Nahversorgerzentrums mit der Traufe des Hangars erreicht. Auch das Spiel mit den Fassadenöffnungen stellt Analogien zwischen den Gebäuden her: Das Erdgeschoss des Hangars und das Obergeschoss des Nahversorgungszentrums spiegeln das Motiv der Lochfassade.